Februar 2025: „Architektur – Von Fachwerk bis High-Tech“
1. Platz von Jochen Wulf
Ein erster, schneller Blick über die eingereichten Fotos zum Thema ARCHITEKTUR. Ja, kennt man. Nächtliches Großstadt-Gewimmel in Schwarz-Weiß. Aber vor dem Weiterklicken zum nächsten Bild – Frankfurt ist erkannt – sollte (muss) man sich Zeit nehmen, um aus den vielen Details die eigentliche Bildstruktur herauszulesen.
Da sind die Hochhäuser. Der Turm links und das Gebäude rechts grenzen das Bildfeld ab und verhindern das Abschweifen. Dominant ist der helle Komplex in der Mitte incl. dem starken Licht. Einfach mal die Augen etwas schießen und blinzeln, dann erkennt man die ausgewogene Helligkeitsverteilung deutlich. Diese vertikalen Strukturen bauen auf dem horizontalen Fundament im unteren Bildbereich auf: Wandverkleidung, die Perlenkette der Zugfenster, Gleise. Dazwischen und wie verspielt (neben Vertikalen und Horizontalen sozusagen als dritter Typus von Bildelementen) kleinere Masten, Kräne, das Leitungsnetz; Dinge, die Zwischenräume auffüllen und den Himmel mit einbinden.
Die Schwarzweiß-Umsetzung ist perfekt. Punktlichter dürfen überstrahlen, helle Flächen besitzen noch Zeichnung, und dunkle Partien müssen nicht alles offenlegen. Ganz herzlichen Glückwunsch an unser neues Mitglied Jochen WULF. Ob er sich an Andreas Feiningers Bild von New York der 40er Jahre bewusst orientiert hat, ist ungewiss. Aber egal, beide mögliche Antworten zeugen von seiner Affinität zur Fotografie. Den Schiffsverkehr hat er auf die Schiene verlagert, aber die Atmosphäre adäquat getroffen.
Bilder von Anne Schreiber, Winfried Wynohradnyk und Martin Kramer belegen den zweiten Platz, gefolgt von Oliver Zielbergs Fassade in Grün. Glückwunsch auch an diese Mitglieder und ihre Bilder, die auf der Galerie-Seite „Bilder des Monats“ einsehbar sind.
Kommentiert von Walter Schwab